Rantum auf Sylt

Rantum war früher vor allem dafür bekannt, dass man in diese Richtung fahren muss, um zur legendären „Sansibar“ zu kommen. Doch in den vergangenen Jahren hat sich der Ort immer mehr zu einem gefragten Hotspot auf der Insel gemausert.

Die wachsende Attraktivität von Rantum lässt sich nicht zuletzt an der enormen Zahl hochwertiger Neubauten festmachen, die hier in den vergangenen Jahren entstanden. Die Preise sind zwar noch nicht auf Kampen-Niveau, entwickeln sich aber steil nach oben. Zwei oder drei Millionen für eine Doppelhaushälfte mit Wattblick, das sind hier so die Preise, die gefordert – und gezahlt – werden.

Rantum hat keinen wirklichen Ortskern, sondern nur ein paar kleine Geschäfte in der Nähe des größten Strandübergangs. Ein paar Boutiquen und Restaurants, ein kleiner Supermakt – viel mehr gibt es hier nicht. Aber, ganz ehrlich: Mehr braucht man auch gar nicht. Denn die Hauptattraktion ist natütlich auch hier die unbeschreibliche Sylter Natur. Die stille Wattseite und die sturmerprobte Westseite sind in Rantum besonders nah beieinander, weil die Insel hier so schmal ist. Man braucht fünf oder maximal zehn Minuten, um vom einen Meer zum anderen zu kommen. Deshalb gibt es hier übrigens auch diverse Eigenheie und Feriendomizile, die mit einem „Blick auf beide Meere“ punkten. Das gibt es nicht allzu oft auf Sylt, und deshalb ist allein dieser Blick purer Luxus.

Vom Raanwai aus, einer kleinen Straße neben der Landstraße Richtung Westerland bzw. Hörnum, gelangen Spaziergänger auf einen schönen Weg am Watt vorbei. Nach regenreichen Tagen bleibt hier schon einmal das Wasser in den Wiesen stehen, doch zum Glück gibt es an den kritischen Punkten kleine Brücken und Holzstege. Generell empfiehl es sich hier mehr noch als anderswo, auf den bewährten Pfaden zu bleiben und keine Experimente zu wagen. Auch Spaziergänge am Abend sind hier zumindest in der warmen Jahreszeit nicht unbedingt zu empfehlen. Ansonsten sind Mückenstiche als „juckende Souvenirs“ vorprogammiert.

Der Weg am Watt entlang endet irgendwann an einem befestigten Deich, der mit ein paar schwungvollen Schritten über die Wiesenhänge oder die Treppenstufen erklommen werden kann. Man könnte von hier nun auch weiter in Richtung Rantumbecken laufen, aber es gibt definitiv schönere Strecken auf der Insel. Also lieber gen Westen halten, einmal die Straße queren und dann ab in die Dünen. Zum Beispiel am Sölring Hof, einem 5-Sterne-Hotel in exklusiver Lage ganz nah an der Nordsee. Hier und anderswo gibt es die typischen Holzstege und Treppen, die je nach Lust und Laune Teil langer Spaziergänge sind oder auf kürzestem Weg zum Strand führen. Der ist in Rantum selbst im Hochsommer niemals so voll wie anderswo. Und deshalb ist der Ort ein wirklich guter Tipp, die in ihren Ferien auf allzu viel Trubel gerne verzichten wollen. In Westerland ist es sehr viel voller, und auch in Wenningstedt tummeln sich die Besucher im Sommer. In Rantum geht es da etwas gemächlicher zu. Und noch ein Tipp: Wer die Preise für Ferienwohnungen und Ferienhäuser in der Hauptsaison zu hoch findet, der sollte mal nach freien Terminen im Frühling und im Herbst suchen. Beides sind wundervolle Zeiten für eine Reise nach Sylt Und in Rantum bekommt man dann selbst in erster Reihe am Watt sehr schöne Domizile zu oft überraschend günstigen Tarifen.