Westerland auf Sylt: Hier tobt das Leben

Für alle Sylt-Urlauber, die mit dem (Auto-) Zug auf die Insel kommen, beginnen die Ferien in Westerland. Hier begrüßen gleich vor dem Bahnhof ein paar große grüne Figuren die Neuankömmlinge. Das sind die „Reisenden Riesen im Wind“, die seit 2001 hier stehen. Die Meinungen zu diesem Kunstwerk gehen auseinander, aber ein beliebtes Fotomotiv sind sie allemal.

Westerland ist der größte Ort auf Sylt. Wer sagt, dass er heute „in die Stadt“ fährt, der meint in der Regel die Friedrichstraße in Westerland – so heißt die zentrale Einkaufspassage, die sich vom Bahnhof bis zur Promenade erstreckt. Hier und in den diversen Seitenstraßen fallen die Urlauber in Scharen ein, wenn das Wetter mal zu schlecht ist für den Strand. Und auch bei schönem Wetter flanieren die Besucher in Scharen durch die Fußgängerzone mit ihren vielen attraktiven Geschäften. Vor allem hochwertige Bekleidung wird hier in zwei Kaufhäusern und divesersen Stores angeboten. Außerdem gibt es Buchhandlungen, Drogerien, eine Parfümerie und diverse Dekoläden. Dazwischen immer wieder Bars und Restaurants. Man kann schon einen sehr angenehmen Tag mit Bummeln und Shoppen in Westerland verbringen. Und das meist auch am Sonntag, weil „normale“ Öffnungszeiten auf der Insel ja kaum gelten.

Westerland, man muss das ganz ehrlich sagen, ist nicht der schönste Ort der Insel. Natürlich, es gibt sehr reizvolle Ecken, vor allem in Alt-Westerland und etwas abseits des Trubels. In der Fußgängerzone dominieren allerdings eher die Zweckbauten, und auch die Promenade muss man mögen. Der Blick aufs Meer ist auch hier wunderschön. Doch wer in die entgegengesetzte Richtung blickt, erkennt vor allem Hochhäuser, die hier im ersten Bauboom der 1960er und 1970er Jahre entstanden. Mit großer Sicherheit würden solche Bauten heute nicht mehr genehmigt – aber das „Haus am Meer“ und seine Schwesterbauten stehen nun einmal, wo sie stehen. Wer drinnen wohnt, genießt einen einmaligen Panoramablick auf die Nordsee. Und die Balkon Richtung Meer sind ein Logenplatz bei jeder musikalischen Darbietung in der Musikmuschel. Nur eine Augenweide sind die Häuser eben nicht und werden das wohl auch nie werden.

Direkt an der Promenade beginnt der Strand, der zwar auch in Westerland sehr breit, dafür aber weniger tief ist als anderswo. Das kann im Sommer schon mal zu Platzproblemen führen, wenn Tausende Urlauber möglichst direkt vor ihren Wohnungen und Hotels einen Strandkorb haben wollen. Deshalb gilt: Für den Westerand-Urlaub in der Hauptsaison am besten frühzeitig einen Strandkorb reservieren – auch auf die Gefahr hin, dass man ihn an ein paar Tagen mal nicht nutzen wird. Oder mit dem Auto oder dem Rad einen weniger belebten Strand ansteuern. Auch davon gibt es auf Sylt ja genug.

Für alle, die in ihrem Sylt-Urlaub am liebsten den Strand, Einkaufsmöglichkeiten und jede Menge Restaurants ganz in der Nähe haben wollen, ist eine Ferienwohnung oder ein Hotel in Westerland optimal. Auch Kinder bekommt man hier bei jedem Wetter gut beschäftigt, nicht zuletzt dank des Freizeitbades „Sylter Welle“. Übrigens: Gleich nebenan können sich die Mütter (und natürlich auch die Väter) buchstäblich von Kopf bis Fuß verwöhnen lassen. Im „Syltness-Center“ gibt es diverse Wellnessangebote von der Schlickpackung bis zur Massage.

Zuletzt wurde viel gebaut in Westerland. So entstand die „Neue Mitte“, die im Frühjahr 2017 eröffnet wurde. Unten zogen namhafte Geschäfte ein, darüber schufen die Invesoten hochwertige Wohnungen, die rasch neue Besitzer fanden. Gleich neben dem Bahnhof errichtete der Eigentümer des „Alten Fährhauses“ in Munkmarsch ein Boarding House, das Urlauber mit „günstigen Preisen“ locken soll – oder mit dem, was man auf Sylt eben dafür hält.

Blick auf den Westerländer Strand von einem der Übergänge über die Düne.

Sonnenuntergang am Strand von Westerland.

Fischbrötchen festhalten! Möwe bei den Buhnen am Strand von Westerland.