Vielfältige Schönheit

Vielfältige Schönheit

Wer an Sylt denkt, der hat sicherlich gleich einen bestimmten Geruch in der Nase. Ja klar, die salzige Luft riecht schon einmal prima. Aber da schwebt noch ein anderer Duft in der Luft, ein ganz blumiger, feiner und fast schon süchtig machender Geruch.

Gerade im Sommer, duftet es überall in den Dünen und der Heide nach diesen wunderschönen Blumen. Gemeint ist die Rosa Rugosa, im Volksmund auch Kartoffel-Rose oder Syltrose. Auf Sylt und generell an den Küsten sieht man die robuste Pflanze wirklich überall, Strauchartig wächst sie an fast jeder Stelle, an der man sie einpflanzt und ist so genügsam, dass auch Gärtner mit einem nicht ganz so grünen Daumen ihre helle Freude an der Syltrose haben werden.

Fakten über die syltige Rose:

  • die Kartoffel-Rose ist ein sommergrüner Strauch
  • sie wird im Durschnitt 1,50 Meter hoch
  • die Kartoffel-Rose blüht zumeist von Juni bis September in den Farben Weiß, Rosa und Pink
  • nach der Blüte entstehen dunkelrote Hagebutten, die bisweilen satte 2 Zentimeter dick sind
  • die Kartoffel-Rose ist frosthart und absolut anspruchslos
  • die Pflanze meandert gern, sodass man sie entweder mit einer Wurzelsperre einpflanzen sollte oder mit den vielen kleinen Trieben leben muss (bei einer Heckenanpflanzung durchaus praktisch)
  • typische Krankheiten wie Rosen-Rost und Sternrußtau können der Kartoffel-Rose nichts anhaben
  • die Rosa Rugosa ist frosthart und nimmt einen üppigen Rückschnitt nicht übel
  • es gibt auch Sorten, die zur Begrünung ganzer Flächen geeignet sind, z.B. die nur rund 30 Zentimeter hoch wachsende Sorte „White Roadrunner“
  • die Syltrose duftet einfach fantastisch und ist ein absoluter Hot-Spot für Bienen und Hummeln

Wo kommt die Rosa Rugosa eigentlich her?

Ursprünglich kommt die Pflanze aus Asien und war in Japan, Korea oder Russland schon lange, bevor sie bei uns bekannt und beliebt wurde, beheimatet. Man nimmt an, dass die Gärtner Lee uns Kennedy aus dem englischen Hammersmith die Rosenart etwa 1796 nach Europa brachten und hier kultivierten. Etwa ein Jahrhundert später machte man sich daran, neue Sorten der Rosa Rugosa zu züchten.

Ist die Rosa Rugosa eine reine Zierpflanze?

Mitnichten! Die Rose mit dem charakteristischen Duft lässt sich sowohl in der Küche als auch im Beauty-Bereich bestens verwenden. Aus den Blättern kann man zum Beispiel Essenzen gewinnen, mit denen man gut riechende Seifen oder Cremes herstellen kann. Oder man nimmt die Rosa Rugosa mit in die Küche. Wir haben für euch ein paar Ideen zusammengestellt.

Hagebutten Tee

Aus den getrockneten Schalen der Hagebutten kann man leckeren Tee kochen. Dafür muss man die Früchte ernten, die Kerne entfernen und das Fruchtfleisch durchtrocknen lassen. Anschließend kann man die Schalen aufbrühen.

Hagebutten-Marmelade

Dafür brauchst du ein Kilogramm Hagebutten. Diese musst du von den Stiel- und Blütenansätzen trennen, die Kerne können in der Frucht bleiben. Nun halbierst du die Hagebutten, kochst sie mit ein wenig Apfelsaft (für die Süße) auf und pürierst das Ganze. Dazu gibst du den Saft einer Zitrone und kochst das Püree mit Gelierzucker im Verhältnis 1:1 nach Anleitung auf. In Gläser abfüllen, fertig.

Gelee aus Rosenblüten

Dafür brauchst du 125 Gramm frische Rosenblüten, die du in Apfelsaft einweichst. Der Sud sollte gute 24 Stunden durchziehen, damit sich die Aromen gut verbinden. Nun kippst du den Sud durch ein feines Sieb und gibst den Saft einer Zitrone hinzu. Das Ganze kochst du mit Gelierzucker im Verhältnis 1:1 nach Anleitung auf. Fertig!

 

Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit!

Delphine vor Sylt?

Delphine vor Sylt?

Das hast du sicherlich auch schon einmal erlebt: Du liegst auf Sylt am Strand, und auf einmal rennen viele Menschen hektisch zum Wasser. Der eine oder andere skandiert dabei gar, er habe einen Delphin gesehen, ganz sicher sei er sich. Und tatsächlich: Aus dem Wasser lugt eine dreieckige Finne, die auf den ersten Blick einem Delphin gehören könnte, doch verhalten sich die Dinge hier ein wenig anders …

Denn eigentlich grüßt an dieser Stelle ein Schweinswal, meistens sogar gleich zwei der neugierigen Tiere. Bereits 1999 erklärte man die Küste vor der Insel Sylt zum ersten Walschutzgebiet in ganz Europa. Insgesamt reicht das Gebiet bis nach Amrum. Mittlerweile kann man die kleinen Wale vor allem im Sommer entlang der Westküste beobachten. Vor allem am Weststrand hat man gute Chancen, einen Schweinswal zu sichten, aber auch in Westerland oder Wenningstedt tauchen die kleinen Meeressäuger immer wieder auf.

Neugierige Meeressäuger

Insgesamt leben etwa 6000 Schweinswale vor der Küste Sylts, Amrums und Föhrs. Genauer gesagt leben hier die sogenannten Gewöhnlichen Schweinswale (Phocoena phocoena), die rund 1,85 Meter lang werden und an Bauch und Rücken eine schwarze Färbung aufweisen. Dass man die Tiere so wunderbar beobachten kann liegt auch daran, dass Schweinswale sich gern in flachen Gewässern aufhalten, und daher recht nah an den Strand herankommen. Auch ihre Jungen folgen ihnen in die flachen Uferbereiche – hier tummeln sich unter anderem Plattfische, die die Schweinswale gern verspeisen.

Nicht bedrängen

Tierliebhaber profitieren vor allem von der Neugierde der kleinen Säuger. Die schauen sich die komischen Zweibeiner nämlich gern einmal aus der Nähe an und kommen daher relativ nah an den Menschen heran. Dennoch sollte man immer bedenken, dass es sich um Wildtiere handelt und die Schweinswale daher nicht bedrängen. Bisweilen konnten wir schon beobachten, dass die Meeressäuger bis auf einen Meter an Badegäste heranschwammen und diese unter die Lupe nahmen. Gefährlich ist das eher nicht, denn die Schweinswale sind in der Regel sanftmütig und freundlich.

 

Wann kann ich die Schweinswale am besten beobachten?

bester Zeitpunkt: Juni bis Ende August
am besten bei auflaufendem Wasser
wenig Wind
tauchen zwei Finnen auf, kann es sein, dass der Wal sein Junges dabei hat

 

Was muss ich beachten?

nicht bedrängen
nicht anfassen
Ruhe bewahren