Über den Hörnumer Leuchtturm haben wir ja schon berichtet, schließlich ist er der einzige Turm, den man im Rahmen einer Führung besichtigen kann.

Doch gibt es auf Sylt noch mehr aktive und auch inaktive Leuchttürme und -feuer, die es auf jeden Fall wert sind, dass man ihnen einen Besuch abstattet. Ganz zu schweigen von den wunderbaren Fotomotiven, die sich ergeben, wenn man die geringelten oder gemauerten Türme ablichtet …

Kampener Leuchtturm:

Auch im Ort Kampen gibt es einen der Türme, allerdings in schwarz-weißer Färbung. Liebevoll auch „langer Christian“ genannt, wurde das Leuchtfeuer auf Geheiß des dänischen Königs Frederik dem VII. im Jahre 1855 erreichtet, davon zeugt auch heute noch ein Emblem auf der Ostseite des Turmes. Zum ersten Mal konnte man sein Lichtsignal am 01. März 1856 erblicken. Besonders ist er schwarz-weiße Leuchtturm unter anderem aufgrund seines Fundaments: Er steht auf zehn in Treppen angelegten und vermörtelten Ziegelsteinlagen, die ihrerseits auf vier Lagen Findlingen stehen, welche eine Schichtmächtigkeit von insgesamt ca. 2,60 m aufweisen.

Das Feuer des Kampener Leuchtturms erstrahlt in einer Höhe von 62,0 m über dem mittleren Hochwasser, sehen kann man es bei normaler Sicht rund 21 sm (ca. 38 km) weit. Seit 1975 steht der Turm, dessen 150. Geburtstag im Jahr 2005 groß gefeiert wurde, unter Denkmalschutz, besichtigen kann man ihn leider nicht. So müssen wir uns mit seiner äußeren Schönheit begnügen.

Quermarkenfeuer „Rotes Kliff“

Mitten in den Kampener Dünen ruht seit mehr als einem Jahrhundert das alte Quermarkenfeuer. Kleiner als seine großen Brüder in Hörnum und Kampen steht es diesen jedoch in punkto Attraktivität in nichts nach und ist immer einen kleinen Ausflug oder Zwischenstopp wert. 1912 und 1913 erbaute man das alte Quermarkenfeuer vor einer Sandbank in der Einfahrt zum Lister Tief, damit Schiffe neben dem in Kampen befindlichen Hauptfeuer noch eine weitere Orientierungshilfe hatten. 1936 wurde das Leuchtfeuer elektrifiziert, bevor sein Betrieb 1974 eingestellt wurde. Mittlerweile ist die Gemeinde Kampen Besitzer des kleinen Türmchens und pflegt es mit Hingabe. So renovierte man das alte Quermarkenfeuer zwischen 1993 bis 1994, eine weitere Sanierung erfolgte 2012. Besonders schön ist der Turm bei Dunkelheit anzusehen, denn dann wird er romantisch bestrahlt und schafft eine einzigartige Atmosphäre.

Leuchttürme List:

Rot und Weiß, das sind in diesem Falle nicht etwa die Farben des liebsten Fußballclubs, sondern die Farben der bekannten Lister Leuchttürme. Das Dorf im Inselnorden leistet sich gleich mehrere der Türme, die verteilt in den Dünen zu finden sind.

Der Leuchtturm List-West: Das Königreich Dänemark ließ den Leuchtturm 1852 erbauen, womit er der älteste Leuchtturm an der Schleswig-Holsteinischen Westküste ist. Allerdings bestand der Turm zunächst nur aus einer Leuchtbake, erst 1857 kam der heute noch bestehende gusseiserne Leuchtturm hinzu. Das Bauwerk ist 11,3 Meter hoch, die Feuerhöhe liegt bei 19 Metern über MThw. Es ist vor allem dazu gedacht, eine Orientierung für das „Lister Tief“ zu sein, zudem hat es einen Leitsektor für das „Römö Tief“.

Leuchtturm List-Ost: Auch dieser Leuchtturm stammt aus dem Jahr 1857 und beruht auf einen Baugeheißt aus Dänemark. Er ist seinem westlichen Bruder fast zum Verwechseln ähnlich, jedoch ist der Leuchtturm List-Ost mit 22 Metern über MThw ein wenig höher. Sein Leuchtfeuer dient ebenfalls als Leit-, und Quermarkenfeuer für das Fahrwasser „Lister-Tief“, zusätzlich beinhaltet es einen Leitsektor für das „Hoyer Dyp“.