Ein bisschen abseits liegt es und wird von einigen Sylt-Urlaubern glatt übersehen. Munkmarsch ist für viele nur der Weg nach Keitum, doch lohnt es sich eigentlich, dort einmal Halt zu machen und sich den kleinen Ort genau anzuschauen. Denn Munkmarsch hat einiges zu bieten. Zwar schlägt hier nicht die Brandung an den breiten Sandstrand, jedoch erwartet den Besucher dort viel vor allem eine ganze Menge Ruhe. Zudem hat Munkmarsch eine durchaus interessante Vergangenheit und hatte einst eine ganz wesentliche Bedeutung für die Insel. Diese verlor der kleine Ort 1927, als der Hindenburgdamm offiziell eröffnet wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt galt Munkmarsch als „Tor zur Insel“, schließlich landeten hier die Schiffe an, mit denen man Sylt erreichen konnte. Ja, einst kam man nur auf dem Seeweg auf die Insel-Schönheit und alle kamen sie im Hafen von Munkmarsch an, von wo aus die Sylter Bahn die Gäste zu ihrem jeweiligen Domizil brachte. Zum ersten Mal wird Munkmarsch 1422 urkundlich erwähnt – damals noch unter dem Namen „Mönchsmarsch“. Lange Zeit gab es dort nur einen einzigen Hof, und erst im 17. Jahrhundert vergrößerte sich Munkmarsch langsam. Seinen Aufschwung erlebte die kleine Ortschaft im 19. Jahrhundert. Da nämlich wurde der neue Fährhafen gebaut und eröffnet, und mit ihm kamen die Ferienschiffe. Allerdings blieben die wenigsten Gäste in Munkmarsch selbst. Die meisten fuhren weiter in die großen Seebäder. Das alte Fährhaus gibt es bis heute – mittlerweile findet man dort ein exklusives Hotel mit angrenzendem Restaurant.

Im Hafen liegen kleine Schiffe und Boote, welche sanft auf den seichten Wellen schaukeln. Jener Yachthafen bildet auch den Mittelpunkt einer Bucht, die von Morsum bis nach Kampen reicht und zumeist ruhiges Wasser führt. Durch das zumeist seichte Wasser mit leichtem Wellengang bietet sich das schöne Fleckchen gut als Surf-Revier an, in dem auch Anfänger schnell den Weg aufs Brett finden. Surf-Lehrer ist übrigens die Wassersport-Legende Calle Schmidt, die in Munkmarsch seit vielen Jahren eine Surf- und Segelschule betreibt, übrigens die allererste, die es auf Sylt gab. Calle Schmidt war es auch, der die erste Windsurf-Regatta der Insel organisierte. Ansonsten ist Munkmarsch vor allem eine echte Entspannungs-Oase.

Einer der schönsten Wanderwege der Insel führt durch den kleinen Ort. Von Munkmarsch aus kann man über die Jückermarsch Brücke (besser bekannt als „Lügenbrücke“) von Munkmarsch nach Keitum oder umgekehrt wandern. Das kann vor allem in den frühen Morgenstunden, wenn die Sonne sich langsam über das Wattenmeer erhebt, ein großartiges und Erlebnis sein. Munkmarsch in drei Worten: geschichtsträchtig, idyllisch, entspannt