Geht man auf Sylt am Strand spazieren, sieht man viele glückliche Menschen. Und viele glückliche Hunde – ausgelassen tollen die Vierbeiner durch den Sand, jagen Bälle oder Stöcke und manchmal auch die eine oder andere Möwe. Zwischendurch ein kurzes Bad in der kühlen Nordsee – so schön kann ein Hundeleben sein.

Sylt ist bei Hundehaltern und deren tierischer Begleitung sehr beliebt und wird immer beliebter. Ob es an der guten Luft liegt, weiß man nicht so genau, aber irgendwie scheinen auch die Hunde auf Sylt aufzublühen. Vielleicht ist es auch die Abwechslung, denn während es zu Hause meist auf gewohnten Pfaden zum Gassi gehen geht, bietet die Insel alles, was das Hundeherz begehrt: Wiesen, Weiden, Deiche, das Watt, den Sand, die Brandung. Überall können sich die Hunde super austoben. Zudem wird die Insel immer hundefreundlicher. Viele Vermieter haben nichts dagegen, wenn die Besucher einen Vierbeiner mitbringen, darüber hinaus gibt es zahlreiche ausgewiesene Hundestrände auf Sylt.

Am besten reist man in tierischer Begleitung in der Vor- und Nachsaison nach Sylt. Bei kräftigerem Wind und etwas rauerer See lässt es sich dann wunderbar am bisweilen menschenleeren Strand herumtollen. Auch können die Hunde dann an mehr Orten ohne Leine laufen – anders als in der Hauptsaison, wenn mehr Leinenpflicht besteht. Die gibt es während der Sommermonate sogar an manchen Hundestränden, da hier auch immer viele Familien mit Kindern unterwegs sind. Auch sind zwischen dem 1. November bis 14. März alle Sylter Strände für Hunde frei gegeben. Die Pflicht, den Vierbeiner anzuleinen, gilt dann nur an sehr stark frequentierten Stränden, zum Beispiel am Brandenburger Strand in Westerland.

Die Hundestrände auf der Insel:

  • List: Hier besteht grundsätzlich Leinenzwang, um die frei laufenden Schafe zu schützen. Für Hunde sind die Strandabschnitte 17 (Textilstrand) und 19 (FKK-Strand) im südlichen Bereich ausgewiesen.
  • Kampen: Dort gibt es gibt es zwei Hundestrände, im Norden den Abschnitt A im FKK-Bereich (Strandübergang Buhne 16) und im Süden den Abschnitt N (Strandübergang Sturmhaube). Bisweilen besteht an diesen Stränden Leinenpflicht, dazu sind die entsprechenden Hinweise zu beachten.
  • Wenningstedt: Zum einen gibt es den im Norden am Übergang Campingplatz befindlichen Abschnitt. Allerdings besteht hier aufgrund des FKK-Strandes Leinenpflicht.. Zum anderen gibt es im Süden den Abschnitt am Übergang Seestraße.
  • Westerland: Hier liegen die Hundestrände ebenso im Norden und Süden. Nördlich am Strandübergang Nordseeklinik und südlich am Strandabschnitt Baakdeel und Dikjen Deel.
  • Rantum: Gleich fünf Strandabschnitte sind hier als Hundestrand ausgewiesen. Am Campingplatz, am Henning-Rinken-Wai, am Übergang Tadjem Deel/FKK Strand, am Übergang Samoa/FKK-Strand und an der Sansibar/FKK-Strand.
  • Hörnum: In Hörnum kann man mit seinem Hund die Bereiche an den Strandübergängen Aralsteg am Textilstrand und am FKK Strandübergang „Kap-Horn“ genießen.

Jedes Jahr aufs Neue begeistern die Sylter Hundstage alle Urlauber, die vom besten Freund des Menschen begleitet werden. Vom 3. bis 8. November dreht sich in Wenningstedt dieses Jahr alles um den Hund und natürlich auch sein Herrchen oder Frauchen.

Seminare, Workshops, Ausflüge und Vorträge erwarten die zwei- und vierbeinigen Teilnehmer im Rahmen der Veranstaltung, die nicht umsonst stets in die Nebensaison gelegt wird. Während der Hauptsaison sind viele Strandabschnitte für Hund gesperrt, sodass die Bewegungsfreiheit in den Randzeiten schlicht größer ist. Zudem dürfen die geliebten Tiere dann ohne Leine nach Herzenslust im Sand und den Wellen herumtollen.

Zum ersten Mal wurde die Hundstage im November 2013 angeboten, damals noch als Pilotprojekt. Der Erfolg und die Resonanz waren damals überwältigend, sodass aus einem Versuch eine feste Institution wurde. Seitdem treffen sich Hundefreunde regelmäßig zu verschiedenen Seminaren, tauschen Erfahrungen aus und veranstalten kleine Wettkämpfe oder unternehmen eine Wattwanderung. 2019 stehen unter anderem Allagstrainings wie „Fahrradfahren mit Hund“, Kurse zur Leinenführigkeit oder ein Workshop zum „Super-Rückruf“ auf dem umfangreichen Programm der Hundstage. Um gute Kondition geht es bei den sportlichen Angeboten wie zum Beispiel ein Boot Camp mit verschiedenen Cross Läufen oder dem sogenannte Mantrailing. Spürnasen sind beim Personensuche-Training mit der Johanniter Rettungshundestaffel gefragt.

Dazu kommen beispielsweise geführte Wanderungen durch Heidelandschaft, Wattenmeer und am Morsumer Kliff entlang. Etwas lernen kann man bei den Vorträgen und Seminaren zu Themen wie „Hundebegegnung“ oder „Hundemassage“. Sollte das Wetter einmal nicht mitspielen, werden die Kurse übrigens – sofern möglich – ins Wenningstedter Haus am Kliff verlegt. Als Wochenabschluss findet erneut der traditionelle Hundstage-Dreier-Cup statt.

Folgende Regeln sind zu beachten, wenn man mit dem Hund auf Sylt unterwegs ist:

  • während der Hauptsaison bitte nur gekennzeichnete Strände aufsuchen
  • in den Sylter Parks, Wald-, Grün- und Sportanlagen, im gesamten Ortsteil Westerland einschließlich der Promenade, im gesamten Bereich von List (frei laufende Schafe), bei öffentlichen Veranstaltungen und Märkten, auf den Friedhöfen, in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie auf den Wegen durch die Naturschutzgebiete besteht immer und zu jeder Jahreszeit Leinenpflicht
  • jeder sollte darauf achten, dass die Hunde keine wilden Tiere aufschrecken, deshalb müssen Vierbeiner in den Sylter Naturschutzgebieten und an den Deichen an die Leinen
  • man sollte sich nicht scheuen, auch andere Hundehalter auf die evtl. bestehende Leinenpflicht aufmerksam zu machen
  • Kinderspielplätze sind für Hunde tabu
  • „Ich bin ein Hund und kein Schwein, drum pack mein Häufchen ein.“ – so steht es auf den überall auf Sylt befindlichen Aufstellern mit Kotbeuteln, die man immer und überall benutzen sollte
  • „Der tut nix, der will nur spielen!“ – das weiß in der Regel der Halter, nicht aber wissen das andere Spaziergänger, und darauf sollte man stets Rücksicht nehmen
  • für den Fall der Fälle immer Impfpass, Gesundheitszeugnis und Versicherungsnummer der
  • Haftpflichtversicherung des Hundes parat haben
  • „stänkert“ der Hund gern, sollte man auch einen Maulkorb mit sich führen