Ländliche Idylle

Ländliche Idylle

Klein, putzig, ruhig, aber durchaus einen Besuch wert – das ist Archsum, das kleinste Dorf der Insel. Ein Besuch hier ist geprägt von ländlicher Idylle und landwirtschaftlicher Tradition. So viel Idylle, dass man es manchmal kaum fassen kann. Vor einem alten Friesenhaus grasen auf saftig grünen Wiesen wollige Schafe, durch das Weideland fließt plätschernd ein kleiner Bach und umrahmt wird die ganze Szenerie von sonnig gelben Rapsfeldern unter einem strahlend blauen Himmel.

Gerade Radbegeisterte werden sich hier pudelwohl fühlen. Durch das gesamte Gebiet ziehen sich gut ausgebaute Radwege, die einem einen noch schöneren Blickwinkel auf das beschauliche Archsum ermöglichen. In Archsum erwartet die Gäste ein ganz besonderes Luxusgut: ursprüngliche Natur im Überfluss, in der man die Seele so richtig baumeln lassen kann. Im Frühjahr kann man in Archsum zudem die vielen puscheligen Osterlämmer beobachten, die zu dieser Jahreszeit das Licht der Welt erblicken und erste freudige Sprünge über die Salzwiesen unternehmen.

Dorf mit Geschichte

Eigentlich ist Archsum ein sehr altes Dorf, genauer gesagt haben wohl schon in der Jungsteinzeit die ersten Menschen hier gesiedelt. Zu sehen ist das unter anderem an der berühmten und etwa 2000 Jahre alten Ringwallanlage Archsumburg, von der heute leider nicht mehr allzu viel zu erkennen ist sowie dem nordischen Ganggrab Merelmerskhoog, welches Funde aus der Stein- und Bronzezeit beherbergt. Auch kann man bei eingehender Betrachtung einige alte Wohnhügel – etwa den Firstklent – erkennen. Spiegeleiförmig erheben sich die Hügel in der Nähe des Nössedeichs und sind ein beeindruckendes Zeugnis uralter Menschheitsgeschichte.

Archsum in drei Worten: natürlich, geschichtlich, ruhig

Sylt wird abgeriegelt

Sylt wird abgeriegelt

Liebe Sylt-Freunde,

heute gibt es eine traurige Nachricht: Wegen des Coronavirus wird unsere Insel am Montagmorgen bis auf Weiteres abgeriegelt. Die schleswig-holsteinische Regierung hat beschlossen, dass ab 6 Uhr morgen früh keine neuen Urlauber mehr nach Sylt dürfen. Wer bereits auf der Insel ist und hier nicht seinen Erstwohnsitz hat, soll Sylt verlassen.

Ausgenommen von dieser Regelung sind alle, die auf der Insel arbeiten. Auch die Versorgung der Inseln mit Gütern des täglichen Bedarfs wird weiterhin sichergestellt. Die Landesregierung hat angekündigt, dass die Polizei die Anordnungen „sicherstellen und den Verkehr entsprechend regeln“ werde.

Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg begründete die Entscheidung mit dem Ziel, die medizinische Versorgung auch in der aktuell kritischen Lage für die Inselbewohner sichern zu müssen. Die Kapazitäten der Intensivmedizin auf den Inseln seien nicht für eine große Anzahl an Touristen ausgelegt.

Zwar ist Sylt vor Ostern noch nicht allzu „voll“, dennoch reichen die Kapazitäten der Autozüge natürlich nicht aus, wenn alle Urlauber gleichzeitig abreisen wollen. Sobald wir Näheres zu den Regelungen wissen, werden wir Euch hier informieren.

Ein schlaues Sylter Schaf …

Ein schlaues Sylter Schaf …

Auf Sylt gibt es unzählige Schafe. Auf jedem Deich, jeder Wiese sieht man die wolligen Vierbeiner, die sich unter anderem um die Pflege der Deiche und der Heide kümmern.

Doch ein Schaf auf Sylt ist so ganz anders als seine Verwandten – Wiesje. Wiesje ist ein besonderes Schaf, denn Wiesje kann sprechen und versteht die Menschen nur allzu gut. Gemeinsam mit seinen Freunden lebt das schlaue Sylter Schaf auf dem Hof Schafsglück und hat sich in den letzten Monaten in so manches Kinderherz geschlichen.

Nun möchte Wiesje ihre kleinen Fans auf Sylt und im ganzen Land regelmäßig zu Hause besuchen und hat sich dafür etwas Besonderes einfallen lassen. Alle zwei Monate wird es ein brandneues „Wiesje-Magazin“ geben, in dem das Sylter Schaf gemeinsam mit seinen tierischen und menschlichen Freunden tolle Sachen erlebt.

Das erste Magazin ist gerade erschienen und beschäftigt sich thematisch vor allem mit dem Leuchttürmen. Wo stehen auf Sylt die Leuchttürme? Was macht ein Leuchtturm eigentlich? Gibt es besondere Leuchttürme? All das und noch viel mehr lernen die kleinen Leser, wenn sie das Magazin allein oder gemeinsam mit Mama und Papa studieren. Neben den vielen Infos gibt es auch tolle Basteltipps, Ausmalbilder, einen Comic, Rätsel und Lernspiele.

In der nächsten Ausgabe, die Ostern erscheint, stehen Wiesjes wollige Verwandte im Mittelpunkt.

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Die Seele baumeln lassen

Die Seele baumeln lassen

Was macht dieses besondere Syltgefühl aus? Der breite Strand, das blaue Meer, die schmucken Reetdachhäuser? Ja, sicher. Aber da ist noch viel mehr mehr: Es ist auch die schier unendliche Weite, die unberührte Natur in ihrer ganzen Schönheit, und die vollkommene Stille selbst im größten Trubel. Mit Musik und Partystimmung in Westerland hat dieses Gesicht von Sylt rein gar nichts zu tun. Und doch gehört es (mindestens) ebenso sehr zu Sylt. Und wenn man es ganz genau nimmt, ist die ruhigere Seite das eigentliche, das ursprüngliche Gesicht der Insel. So muss es vor vielen Jahrzehnten fast überall auf Sylt gewesen sein, als die ersten bekannten Künstler und Schriftsteller sich hier niederließen, als nur einzelne Häuser dort standen, wo heute ein Millionenobjekt neben dem anderen thront. Mit der erst langsamen, dann aber immer rasanteren Entwicklung von Sylt zur „Königin der Nordsee“ kamen der Jetset, das große Geld und schließlich die Urlauberströme. Doch es gehört zu den großen Stärken des Eilandes, das es sich seine Ursprünglichkeit in weiten Teilen bewahrt hat. Syltkenner wissen das, und auch deshalb kommen sie immer wieder gerne hierher. Sollen die Leute doch spotten über „Schicki-Micki“ in Kampen oder in der „Sansibar“, sollen sie sich lustig machen über Bausünden an der Westerländer Promenade oder über Quadratmeterpreise von 30.000 Euro philosophieren. Was kümmert all das den wahren Sylt-Liebhaber, für den der Genuss auf der Insel nichts mit Geld und Glamour zu tun hat, sondern mit wunderschöner Natur und herrlicher Ruhe? Richtig: Es kümmert ihn (oder sie) überhaupt nicht.

Für alle, denen es genauso geht und für alle, die ein Stück ganz „echtes Sylt“ für sich entdecken möchten, haben wir eine besondere Touren-Empfehlung: eine Wanderung durch die Lister Dünen, zu einer Düne, die selbst „wandert“.

Eines vorweg: Die Dünen stehen unter Naturschutz, weshalb zu mindestens 98 Prozent aller Flächen außer Schafen hier niemand Zutritt hat. Zäune gibt es zwar kaum, dafür aber eindeutige Hinweisschilder. Daran sollte sich jeder halten, denn Dünenschutz ist immer auch Küstenschutz und damit letztlich ein Beitrag zur Bewahrung der Sylter Schönheit. Durch die Heide und die Dünen führen allerdings schmale Wanderwege, die wunderbare Ausblicke bieten. Wer sich an diese Wege hält und nicht einfach „querfeldein“ läuft, der macht alles richtig.

Unsere Wanderung, auf der wir selbst in der Hochsaison manchmal auch nach einer Stunde noch keinem anderen Menschen begegnen, beginnt an der Friedhofskapelle in List. Sie liegt ein wenig versteckt an der Friedhofstraße, die über die Mövenbergstraße zu erreichen ist. Der schnellste Weg dorthin führt zum Beispiel von Westerland oder Kampen aus immer Richtung Norden, über die Lister Straße bzw. die Listlandstraße. Westerheide und Süderheidetal lassen wir links bzw. recht liegen und fahren immer weiter Richtung List. Es geht ein paar Meter durch den Ort, bis links die „Sylter Eismanufaktur“ und rechts das „A-ROSA“-Hotel in den Blick kommen. Ein Schild weist nach links zur Kurverwaltung, und genau hier biegen wir ab. Über die Dünenstraße geht es weiter gen Norden, bis zur Mövenbergstraße. Würden wir ihr weiter folgen, würde sie uns bis zur Jugendherberge List-Mövenberg führen. Wir passieren aber rechter Hand die Straße „Am Brünk“ und nehmen dann die nächste Möglichkeit zum Abbiegen nach links. Achtung, die Einfahrt liegt tatsächlich etwas versteckt und führt durch eine kleine Lücke in den charmanten Reihenhäusern mit ihren üppig blühenden Vorgärten.

Der nun eingeschlagene Weg ist keine hundert Meter lang und endet schon bald vor einem Tor. Mehr als zwei oder drei Parkplätze gibt es an der Kapelle nicht, die hier steht – aber da sich, wie gesagt, kaum ein Urlauber hierhin verirrt, genügt das oft schon. Sollten die Stellplätze doch mal belegt sein, gibt es auf den Parkstreifen an der Mövenbergstraße genügend ebenfalls kostenfreie Alternativen.
Gegenüber der Kapelle führt ein schmaler Weg durch Bäume und Büsche, mitten hinein in die Dünenlandschaft. Der sanfte Anstieg ist nicht allzu anstrengend, und schon nach etwa 200 Metern ist das erste „Highlight“ erreicht. Auf einer kleinen Dünenkuppe machen wir Rast und drehen uns beinahe automatisch einmal um die eigene Achse. Der 360-Grad-Rundumblick ist nämlich einfach fantastisch. Wir blicken bis zur Wanderdüne und über sie hinweg bis aufs Meer. Wir sehen in der anderen Richtung Richtung Königshafen ebenfalls das Meer, und ganz im Norden sogar den Ellenbogen mit seinem markanten Leuchtturm. Der Weg führt weiter in einem sanften Auf und Ab mitten durch die Dünen und die blühende Heide. Jede neue Erhebung bietet grandiose Aussichten und tatsächlich „Sylt pur“. Nach etwa anderthalb Kilometern ist der Fuß der Wanderdüne erreicht. Wer weiter gehen möchte, wendet sich nach rechts und kommt am Ende der „großen Runde“ an der Jugendherberge heraus. Alle anderen treten den Rückweg an und genießen denselben Weg noch einmal – nun mit Blick voraus in die andere Richtung und aufs „andere Meer“.

Noch ein Tipp: Vom Ausgangspunkt unserer Wanderung aus ist fußläufig ein weiterer besonders „aussichtsreicher“ Punkt zu erreichen. Einfach gut 300 Meter die Mövenbergstraße gen Norden entlang laufen und dann nach dem letzten Haus auf der linken Seite die Holztreppe in die Dünen erklimmen. Die Mühe lohnt sich, denn oben wartet eine wunderschöne Aussichtsplattform, von der aus sich der gesamte Norden der Insel überblicken lässt. In der Ferne sind die Fähren von Dänemark zu erkennen, der rot-weiße Leuchtturm am Ellenbogen strahlt in der Sonne, das tiefblaue Meer bildet einen herrlichen Kontrast zum leuchten Rosa der blühenden Syltrosen: das und noch viel mehr genießen wir hier in herrlicher Stille und wohltuender „Einsamkeit“. Das wirkliche, das echte Syltgefühl – hier lässt es sich wirklich hautnah erleben.

Kaffeegenuss in den Dünen

Kaffeegenuss in den Dünen

Mit einem Kaffee in der Hand einfach mal „chillen“, dabei dem Wind und den Wellen lauschen und den Alltag lässig ausblenden. Vielleicht noch ein wenig passende, hier sogar selbst gemixte Loungemusik im Hintergrund, perfekt. Genau das kann man erleben, wenn man die „Buhne 16“ in Kampen besucht.

Auch wenn der Name es vermuten lässt, findet man hier keineswegs eine Buhne mit der Nummer 16 darauf. Gut, natürlich gibt es am Kampener Strand jede Menge der alten Holzbollwerke, die gegen die drohenden Fluten helfen sollten, aber die Buhne 16 ist in diesem Falle eben eines der schönsten Bistros, die die Insel zu bieten hat. Und sie ist Kult. Das hat sie vor allem ihren Gründen, den Brüdern Uwe, Conrad und Dieter Behrens zu verdanken, die in den 60er Jahren mitten in den Kampener Dünen die Buhne 16 eröffneten. Die Brüder waren echte Surf-Ikonen und bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Daher dauerte es nicht lange, bis die Besucher in Scharen in die Dünen strömten. So kann es gehen, wenn man als Rettungsschwimmer seine Rettungsbretter einfach zu Surfbrettern umfunktioniert.

Entspannen für Fortgeschrittene

Bis heute hält sich der Kult um die Buhne 16, auch wenn längst keine Prominenz mehr kommt. Darauf legen aber auch weder die Behrens-Brüder noch ihre Nachfolger, die Cousins Tim und Sven Behrens, großen Wert. 1999 haben die beiden das Lokal von Vater und Onkeln übernommen und führen es in deren Sinne weiter. Hektik und Schaulaufen haben hier einfach keinen Platz – säh aber zugegebenermaßen auch ein wenig dämlich aus, hier in den schneeweißen Dünen mit ihrem Puderzuckersand und den wogenden Gräsern. Wer mag da schon mit den neuesten High-Heels durch die Gegend stöckeln? Rund um die Buhne 16 ist barfuß die Devise, macht auch viel mehr Sinn, denn so kann man das Beach-Bar-Feeling viel mehr genießen.

Zudem kann man hier nicht einfach vor der Tür parken. Auf dem Parkplatz an der Listlandstraße kann man zwar sein Auto abstellen, „muss“ aber noch etwa zehn Minuten über einen Holzsteg und durch die Dünen bis zum Lokal laufen. Oder man marschiert einfach ab Kampen zur Buhne 16 – ein schöner Gang, nachdem man sich die vielen Leckereien, die hier auf der Karte stehen, auch wirklich verdient hat.

Was ist die Buhne 16 denn nun eigentlich? Streng genommen ist es eine absolut flutsichere Holzkonstruktion, auf und in der sich ein Selbstbedienungsrestaurant und eine einfache, aber gemütliche Einrichtung befinden. Kuchen, eine außergewöhnlich gute Currywurst, Fisch, Eintöpfe und Flammkuchen stehen hier auf der Karte. Die Buhne 16 liegt direkt hinter einer Düne – so kann man das Meer zwar nicht sehen, ist aber vor Flugsand und zu viel Wind bestens geschützt. Reservieren kann man in der Buhne 16 übrigens nicht. Daher muss man eben nehmen, was man kriegt. Oder man nimmt seinen „Fang“ und trägt ihn in einen der Strandkörbe, die am Strand vor der Buhne 16 stehen. Auch kein Problem, selbst, wenn man einmal vergisst, Tassen und Teller zurück zu bringen. Jeden Abend drehen Tim und Sven Behrens mit ihrem Land Rover die eine oder andere Runde am Strand und sammeln ihr „Strandgut“ wieder ein. Schöner ist es natürlich trotzdem, wenn die Gäste ihr Geschirr zurückbringen.

Die Buhne 16 steht wirklich jedem offen, nur ein Bereich ist gesperrt. Hier residieren Uwe, Conrad und Dieter Behrens, die fast jeden Tag in der Buhne 16 vorbeischauen. Sie räuchern dort unter anderem ihre selbst gefangenen Makrelen, die anschließend mit Salt für 9,50 Euro über die Ladentheke gehen.

Die großen Beach-Partys, die es noch vor zehn Jahren gab, gibt es heute nicht mehr. Es ist wieder ein wenig ruhiger und chilliger geworden an der Buhne 16. Einmal im Jahr geht es dennoch rund am Lokal, das sich nach Angaben der Besitzer im besten Surfrevier der Insel befindet. Dann feiern alle gemeinsam zum Saisonausklang das beliebte und einzige Longboard-Festival Deutschlands mit Wettkämpfen und Livemusik.