Als die Enten in die Falle gingen

Als die Enten in die Falle gingen

Die „Vogelkoje“ in Kampen kennt man heute vor allem als familienfreundliches Restaurant, in dem man gut speisen kann. Doch befindet sich das Restaurant auf geschichtsträchtigem Boden und trägt seinen Namen nicht umsonst, denn: Genau hier befindet sich eine historische Entenfanganlage, die 1767 nach holländischem Vorbild gestaltet und lange Zeit genutzt wurde.

Eine Idee aus den Niederlanden

Es mag uns in heutiger Zeit ein wenig rau erscheinen, aber damals hatte man schlicht keine große Wahl. Irgendwo mussten die warmen Mahlzeiten schließlich herkommen. Also schaute man sich das System bei den Holländern ab und erbaute seine eigene Sylter Entenfanganlage. Das Prinzip ist einfach erklärt. Enten schwimmen und starten meist und am liebsten gegen den Wind, was man beim Bau der Anlage selbstverständlich berücksichtige. Es wurden Kanäle angelegt, die mit immer schmaler werdenden Netzen überzogen waren, sodass die Enten am Ende keinen Ausweg mehr hatten.

Nun richtete man Lockenten ab, die an den Menschen und vor allem an Gerstenfutter gewöhnt waren und setzte diese auf einem an die Kanäle angeschlossenen Süßwassersee aus. Wo die einen Enten sich wohl fühlen, fühlen sich auch die anderen wohl – dachten wahrscheinlich zumindest die Wildenten, die schließlich auf dem vermeintlich sicheren Teich bei den Lockenten landeten und denen auch brav in die Fangkanäle folgten. Allerdings bogen die Lockenten irgendwann scharf ab, weil dort das Gerstenfutter wartete. Die Wildenten hingegen landeten direkt im schmalsten Teil des Kanals und somit auch beim Kojenwärter, der die fette Beute einsackte.Bis 1913 war die Vogelkoje in Kampen aktiv und sorgte jährlich für rund 25.000 Enten-Mahlzeiten. Insgesamt landeten zwischen 1767 und 1921 ganze 695.957 Enten in der Falle.

Das Ende des Enten-Fangens

1935 wurde die Vogelkoje unter Naturschutz gestellt und vorbei war es mit dem Entenfang. Heute kann man im Naturschutzgebiet viel über die damalige Zeit und den damit verbundenen Entenfang erfahren. Entlang eines Naturlehrpfads geht es durch den ältesten Erlenbruchwald der Insel, der immer wieder einen tollen Blick über das Wattenmeer gewährt. Auch gibt es viele unterhaltsame Überlieferungen darüber, wer eigentlich die ganzen Enten gegessen hat – immerhin kamen einst 25.000 Wildenten im Jahr auf rund 2.500 Einwohner. Bei Führungen kann man die historische Anlage und das Naturschutzgebiet gut erkunden.

Zudem hat man die Gelegenheit, viele Tier- und Pflanzenarten zu entdecken, die mittlerweile im Naturschutzgebiet leben. Die tragen bisweilen recht seltsame Namen, heißen zum Beispiel „Je länger je lieber“, „Giftige Schönheit“ und die „Königin des Dünentals“. Auch gibt es hier den Königsfarn. Der Naturlehrpfad ist auch für kleine Gäste eine tolle Abwechslung, denn hier gibt es viele Mitmach-Stationen oder eine Entenralley. Erholen und entspannen kann man sich nach dem Spaziergang auf dem Deich mit Wattblick. Am Ende locken noch zwei Ausstellungsräume in den ehemaligen Kojenhäusern, die über Kultur und Natur der Insel Sylt informieren.

Ein Stückchen Sylt zum Genießen

Ein Stückchen Sylt zum Genießen

Was wäre ein Urlaub auf Sylt ohne süße Sünden? Cremige Sahne, fruchtige Schichten und eine krosse Hülle – na, läuft Ihnen schon das Wasser im Munde zusammen? Kein Wunder, denn wer Urlaub an der Nordsee macht, der futtert sicherlich auch das eine oder andere Stückchen jener diät-untauglichen Köstlichkeit, die zur Handwerkskunst eines jeden Konditors in Norddeutschland gehört.

Zugegeben – ein Figurschmeichler ist die üppige aus Blätterteig und ganz viel Sahne bestehende Friesentorte nicht gerade, aber sie ist ein wirklich leckeres Stück Nordsee-Urlaub, und auf Sylt gibt es natürlich die beste. Und so kompliziert, wie die Torte ausschaut, ist sie am Ende gar nicht, wenn man sich ein paar kleiner Tricks bedient. Man muss es sich schließlich nicht unnötig schwer machen, oder?

Eine Köstlichkeit mit vielen Gesichtern

Die Friesentorte gibt es in unzähligen Varianten, jeder Bäcker, jeder Konditor und jeder Hobby-Bäcker hat da so seine Vorlieben und sein Lieblings-Rezept. Fakt ist nur, dass drei Dinge immer zu einer Friesentorte gehören: Blätterteig, fruchtiges Mus und viel Sahne. Damit kann man schon mal arbeiten. Eine persönliche Note verleihen manche der Traditions-Torte, indem sie die untere Teigschicht durch Mürbeteig ersetzen. Eine leckere, aber auch wesentlich schwerer im Magen liegende Variante. Andere wiederum versetzen der Friesentorte einen kleinen Schwips und peppen sie mit Zwetschgenwasser oder Pflaumenschnaps im Teig ein wenig auf. Statt des Plaumenmus‘ verwendet manch einer lieber Kirsch- oder Aprikosenmarmelade, streut Mandelsplitter auf die Torte oder fein gehackte Walnüsse in die fruchtige Komponente. Der Phantasie sind eigentlich keine Grenzen gesetzt, so lange die Torte am Ende aussieht wie sie aussehen soll: Luftig leicht und mit den charakteristischen Dreiecken aus Blätterteig auf der Haube.

Friesentorte leicht gemacht

Wer sich zu Hause ein Stück Sylt auf den Kaffeetisch holen möchte, der kann es sich wirklich einfach machen. Es sei denn, man liebt Herausforderungen, dann macht man den Blätterteig von Hand – neben dem Brandteig einer der am schwierigsten herzustellenden Teige. Rezepte findet man aber auf allen einschlägigen Portalen. Kann man machen, muss man aber nicht. Schließlich hilft uns in diesem Falle der Supermarkt, der entweder fertigen Blätterteig zum Aufbacken oder sogar vorgebackene Böden für die Friesentorte anbietet. Kauft man Blätterteig, der noch gebacken werden muss, kann man gleich mit mehreren Torten-Schichten arbeiten – macht optisch am Ende einiges her.

Unsere Einkaufsliste:

  • 1 Packung Blätterteig (oder 2, man muss auf jeden Fall zwei Böden haben)
  • 250g Pflaumenmus (oder eine andere fruchtige Komponente)
  • 500g Schlagsahne (ab 30 Prozent Fett)
  • 2 Päckchen Sahnesteif
  • 1 Päckchen Vanille-Zucker (oder mehr, je nachdem, wie süß man es mag)
  • etwas Puderzucker

Schritt 1:

Zumeist bekommt man den Blätterteig heute gekühlt. In einer Packung befindet sich immer ein Teig. Diesen faltet man und rollt ihn vorsichtig auf die für die Springform passende Größe aus (man kann die Form auch einfach zum Ausstechen des Teiges verwenden, dann passt er auf jeden Fall). Tipp: Den Teig ein wenig größer als die Form selbst ausschneiden – er schrumpft beim Backen! Den Teig mehrfach mit einer Gabel einstecken.

Schritt 2:

Ein Teigfladen wird der Deckel der Torte. Diesen vor dem Backen in 12 gleich große Stücke unterteilen. Dann mit ein wenig Wasser einpinseln und Zucker darauf streuen.

Schritt 3:

Nun legt man den Teig auf Backpapier (ggf. in die Springform) und backt ihn nach Packungsanweisung. Mit der zweiten Lage verfährt man ebenso, außer, dass man diese nicht in kleine Dreiecke unterteilt. Beide Böden gut auskühlen lassen.

Schritt 4:

Sind die Böden ausgekühlt, streicht man auf einen der Böden großzügig das gewählte Fruchtmus (Pflaume, Kirsche, Erdbeere, Aprikose …).

Schritt 5:

Anschließend schlägt man die Sahne schön steif. Nicht am Sahnesteif sparen, denn für die Friesentorte muss die Sahne absolut standfest sein!

Schritt 6:

Nun wird die Sahne vorsichtig und reichhaltig auf den Boden mit dem Fruchtmus gestrichen. (Zur Vorsicht kann man auch den Ring der Springform noch am Boden der Form lassen, dann kleckert auch nichts herunter. Arbeitet man mit mehreren Böden, werden alle weiteren Böden ebenfalls mit Mus und Sahne bestrichen – gleichmäßig verteilen!

Schritt 7:

Jetzt die Einzelstücke des zweiten Bodens reihum schräg auf der Torte platzieren, sodass jedes Stück einen Deckel hat.

Schritt 8:

Anschließend die Torte bis zum Servieren kalt stellen.

Schritt 9:

Vor dem Servieren ggf. vorsichtig den Springformrand abnehmen. Nun noch alles mit Puderzucker bestäuben und fertig ist die Friesentorte für daheim.

Wir wünschen gutes Gelingen und vor allem guten Appetit bei diesem kulinarischen Ausflug nach Sylt!

Eine Insel voller Geschichte und Geschichten

Eine Insel voller Geschichte und Geschichten

99,14 km² Strand, Dünen, Wellen und schönste Meeresidylle – das ist Sylt, die viertgrößte Insel Deutschlands und die größte der Nordseeinseln. Millionen von Besucher pilgern jedes Jahr auf das schmale Eiland, um hier die schönsten Wochen des Jahres zu verbringen. Und wir können sie verstehen, zieht es uns doch selbst immer wieder zurück auf die Königin der Nordsee.

Wer an Sylt und seine Geschichte denkt, der hat wahrscheinlich vor allem die Zeit ab den 70er Jahren im Kopf, als Gunter Sachs und seine Kumpane wilde Feten auf Sylt feierten und der Insel damit einen Anstrich verliehen, den sie nie wieder los werden sollte. Die „Insel der Reichen und Schönen“ wird Sylt von vielen genannt, und zugegeben, das ist sie bisweilen auch. Insbesondere, wenn man sich die schicken Strandvillen und riesigen Häuser anschaut, die in zahlreichen Fällen den größten Teil des Jahres leer stehen. Hätte man den armen Bauern vor vielen hundert Jahren erzählt, was ihre Grundstücke einmal wert sein würden, sie hätten wohl schallend gelacht.

Doch Sylt ist mehr, viel mehr als schicke Villen, teure Boutiquen und erlesene Restaurants. Die Insel hat viel zu bieten und vor allem eine lange Geschichte, die bis in die Steinzeit zurückreicht. Nur bleibt die in den meisten Momenten unbeleuchtet, und das, obwohl die eigentlich ganz interessant ist.

Als Sylt noch Marschland war

Um Sylt von seinen Anfängen aus zu beleuchten, muss man eine sehr lange Zeit zurück – genauer gesagt mehr als 10.000 Jahre.

Zeitzeugen der Geschichte sind zum Beispiel die Felsen des Roten Kliffs, die beim Abschmelzen des Nordmeer-Eises vor rund 12.000 Jahren entstanden sein müssen. Menschen gab es damals auf Sylt noch nicht, die ersten Siedler kamen wahrscheinlich in der mittleren Steinzeit auf die Insel. Davon zeugen einige gut erhaltene Hügelgräber wie der Denghoog in Wenningstedt, den man auch besichtigen kann. Neben dem Denghoog gibt und gab es noch einige andere Grabmale, doch wurden viele davon im Laufe der Zeit zerstört. Auch die Eisen- und Wikingerzeit hat mit Hausresten und tellerförmigen Warften ihre Spuren hinterlassen.

Den Begriff „Silt” oder „Sild”, wie die Insel ursprünglich genannt wurde, findet man zum ersten Mal in Unterlagen aus der Zeit um 1141. Woher schließlich der Name „Sylt“ selbst kommt, darüber streiten sich die Experten. So meinen einige, das Wort stamme aus dem angelsächsischen Sprachraum, wo es lautähnlich dem englischen Wort „sill“ (zu Deutsch: Schwelle) einzuordnen sein, sodass Sylt so etwas wie „Landschwelle” bedeuten könnte. Nachvollziehbar, denn einst war Sylt das erste Stückchen Land, das Seefahrer in Richtung Osten zu sehen war. Wieder andere Leute sehen den ethymologischen Ursprung Sylts in dem dänischen Begriff „Sild“, der Hering bedeutet. Könnte ebenfalls stimmen, schließlich waren die Sylter schon immer große Heringsfischer, und der Hering findet sich sogar auf einigen Wappen der Insel.

Woher auch immer nun der Name „Sylt“ stammen mag, Fakt ist, dass unsere Lieblingsinsel dereinst zu einer großen Marsch- und Moorlandschaft gehörte, die sich weit ins heutige Wattenmeer erstreckte. Das änderte sich im Jahr 1362, als der „Blanke Hans“ eine der wohl schlimmsten Sturmfluten über die nordfriesische Küste jagte. Bekannt wurde diese als die „grote Mandränke“ oder auch Marcellusflut. Mehrere 100.000 Menschen fielen der Naturkatastrophe damals zum Opfer und es entstand das Küstenbild, welches wir bis heute kennen. Am bekanntesten ist wohl die Geschichte der sagenumwobenen Stadt Rungholt, die ebenfalls von den gewaltigen Fluten verschlungen wurde.

1386 schließlich teilte man Sylt zwischen dem Herzogtum Schleswig und dem Königreich Dänemark auf. 69 Jahre später fiel die Insel bis auf List und das angrenzende Listland gänzlich in Schleswigs. Nach und nach lassen sich immer mehr Siedler auf Sylt nieder, sodass um 1640 das erste Mal eine Sylter Schule in den Chroniken auftaucht. Ab dem 16. Jahrhundert ist Sylt vor allem durch den Fisch- und Walfang geprägt. In dieser Zeit kommen einige Sylter zu echtem Wohlstand, insbesondere die Walfang-Kapitäne, davon kann man sich bis heute beim Anblick der prächtigen Kapitänshäuser in Keitum überzeugen.

Nächstes Mal: Sylt im Zwiespalt – die Zeit der Weltkriege

Köstliche Sünden „auffe Hand“

Köstliche Sünden „auffe Hand“

Jeder kennt sie, jeder liebt sie – Pommes und Currywurst gehen einfach immer. Natürlich sind weder das eine noch das andere unbedingt gesunde Kost, aber man muss schließlich auch mal sündigen dürfen. Und nach den festlichen Tagen darf es ja ruhig einmal etwas „auf die Hand“ sein.

Selbstredend schmecken die herzhaften Leckereien auch auf der Insel, vielleicht sogar noch ein bisschen besser, wenn man dabei aufs Meer schauen kann. Aber wo lohnt es sich, für “Pommes-Currywurst-Schranke” einzukehren? Wir haben unsere liebsten Plätze für Sie aufgelistet:

Pommes, die glücklich machen

Südkap (Hörnum): Noch schöner geht es eigentlich nicht – die unserer Meinung nach leckersten Pommes der Insel, und das mit 1A-Meerblick aus der 1. Reihe. Dick geschnitten sind die Kartoffelstifte hier – und das Gewürz erst! Einfach köstlich.

Twisters (Wenningstedt): Pommes mal ganz anders, irgendwie eine “verdrehte” Angelegenheit. Lustig gekringelt Fritten, die nicht minder knusprig als ihre geraden Verwandten. Übrigens kommen in dem kleinen Lokal direkt hinter den Dünen auch Süßkartoffelfans auf ihre Kosten, denn auch diese Kartoffel gibt es dort in Pommes-Form.

Münchner Hahn (Wenningstedt): Klassische Pommes aus der Frittenbude. Das Restaurant am Fuß des kleinen Wenningstedter Strandübergangs überzeugt mit knusperdünnen Pommesstäbchen, die schlicht gesalzen, aber vielleicht gerade deshalb so lecker sind. Tipp: Die Leckerei mit auf die Aussichtsplattform nehmen und mit direktem Blick auf die tosende Brandung genießen – traumhaft schön und gleich nochmal so lecker.

Nicht nur im Ruhrpott ein Genuss – Currywurst

Bude am Hafen (Hörnum): Schiffshörner, Möwen und eine köstliche Currywurst – was will man mehr? An der kleinen Imbissbude auf dem Parkplatz neben dem Hörnumer Hafen bekommt man genau das. Groß ist sie die Currywurst, mit einer würzigen Soße übergossen und wird stets mit Baguette serviert. Reicht auch locker für Zwei. Nur die Öffnungszeiten sind etwas knifflig und können nicht wirklich als geregelt bezeichnet werden. Einfach hingehen und nachschauen.

Buhne 16 (Kampen): Allein die Lage mitten in den Dünen macht glücklich. Und dann kommt die Currywurst: Eine Riesenportion mit einer Soße, die ihresgleichen sucht. Sehr fruchtig und mit leckeren Zwiebel- und Tomatenstückchen durchsetzt schmeckt die mal ganz anders, aber wirklich köstlich.

Sansibar (Rantum): Was soll man da noch sagen? Die Currywurst ist legendär und lecker noch dazu. So genießt man den Klassiker einmal da, wo auch die Reichen und Schönen speisen und das in schöner Dünenlandschaft.

Otto von Wurst (Westerland): Zwei urige Männer hinter der Theke, eine köstliche Wurst auf dem Teller – so einfach kann kulinarisches Glück sein. Zwar gibt es das Lokal in der Westerländer Fußgängerzone noch nicht lange, doch hat es sich bereits einen guten Namen gemacht, wenn es um den Wurstklassiker geht. Übrigens: Ganz Mutige können sich hier an verschiedenen Schärfegraden versuchen, allerdings erst ab 18 Jahren.

Die 11 Sylter Hot-Spots

Du trägst dich mit dem Gedanken, im neuen Jahr endlich einmal nach Sylt zu fahren? Gute Entscheidung – die Königin der Nordsee ist immer eine gut Wahl, wenn es um einen schönen und entspannten Urlaub geht. War man allerdings noch nie auf Sylt, dann kann man schnell ins Schleudern kommen, wenn es darum geht, sich die schönsten Plätze anzuschauen.

Darum haben wir für euch die elf Hot-Spots zusammen gestellt, die man auf gar keinen Fall verpassen sollte:

1.Uwe-Düne:

Ein Berg auf Sylt? Ja, das geht tatsächlich. Mit ihren 42 Metern ist die Uwe-Düne die höchste Erhebung auf der Insel und bietet einen fantastischen Rundblick über Sylt. Dafür muss man aber ein wenig Sportsgeist mitbringen, denn bevor man den Weitblick genießen kann, muss man die steile Treppe hinauf auf die Düne bewältigen. Über 140 Stufen sind es, die auf den höchsten Sylter Berg führen. Für alle, die etwas weniger sportlich sind, gibt es auf den Treppenabsätzen Bänke auf denen man sich ausruhen und neue Kraft schöpfen kann. Hat man es bis oben geschafft und spielt das Wetter mit, stockt einem bisweilen der Atem. Fast die ganze Insel kann man von hier überblicken, das Wattenmeer genau so sehen wie die tosende Brandungsseite. Ein echtes Erlebnis für Groß und Klein.

2. Leuchtturm in Hörnum

Rot-weiß gestreift ist er und ragt seit vielen Jahrzehnten in den Sylter Himmel und bis heute mit seinem Leuchtfeuer den Weg. Der Hörnumer Leuchtturm ist ein Ort, den man definitiv gesehen haben muss. Spannend sind hier vor allem die Führungen, die regelmäßig angeboten werden. Der Leuchtturm-Führer ist bestens über die Geschichte des Turmes informiert und weiß so manch interessante Anekdote über den Leuchtturm zu berichten. Unter anderem zeigt er seinen Besuchern die im Turm beheimatete Außenstelle des Standesamtes, die ehemals kleinste Schule Deutschlands und die alte Stube des Leuchtturmwärters. Ganz oben dürfen die Besucher schließlich auf die Außenplattform treten, und die beschert einem bei gutem Wetter einen bombastischen Ausblick über die Insel, bis zu den Nachbarinseln Amrum und Föhr.

3. Kupferkanne:

Wer auf Sylt geurlaubt hat und der Kupferkanne in Kampen keinen Besuch abgestattet hat, der hat wirklich etwas verpasst. Einst ein Bunker, dann Wohnstätte und Künstlerheim, heute eine Institution. Die Kupferkanne, das ist Entspannung und Genuss in einzigartiger Atmosphäre. Wer die riesigen Kuchenstücke drinnen genießt, der staunt über die abenteuerliche Architektur des Lokals, die einen bei jedem Besuch einen neuen Winkel in der Kupferkanne offenbart. Viele Nischen und Ecken laden zum Verweilen ein, dazu kommen freundliches Personal und köstlicher Kuchen. Bei schönem Wetter lockt eine ebenso verwinkelte Terrasse mit zahlreichen gemütlichen Sitzecken, die bisweilen sogar den Blick aufs nahe Watt ermöglichen. Einmal im Leben muss man einfach da gewesen sein …

4. Himmelsleiter Westerland:

Direkt neben dem Sylt Aquarium in Westerland geht es hoch hinaus ins Paradies. Das zumindest lässt der Name der Treppe vermuten, die man zum Strand hin überwinden muss. „Himmelsleiter“ heißt diese und wie im Himmel fühlt man sich tatsächlich, wenn man die vielen Stufen erklimmt und weiß, dass einen oben angekommen die unendliche Weite der Nordsee erwartet. Rechts und links der Treppe blühen im Frühjahr und Sommer unzählige Kartoffel- oder auch Sylt-Rosen, die den steilen Aufstiegs mit ihrem Duft versüßen. Steht man oben auf der letzten Stufe und macht ein paar Schritte nach vorn, ist da nichts mehr außer Meer und Sand. Und das muss doch einfach der Himmel sein, oder?

5. Sansibar:

Kult. Mehr muss man hier eigentlich nicht sagen. Auf der Brandungsseite in Rantum befindet sich seit rund 40 Jahren die berühmte „Sansibar“, deren Fans sich zumeist mit zwei kleinen gekreuzten Säbeln auf dem Auto outen. Herbert Seckler hat geschafft, wovon viele träumen: Er hat aus einer kleinen Bretterbude eines der angesagtesten Restaurants wahrscheinlich ganz Deutschlands gemacht. Fast jeder Sylt-Urlauber war hier schon mal zu Gast und sei es nur, um das Lokal einmal gesehen zu haben. Viele erhoffen sicherlich auch einen Blick auf den einen oder anderen Promi erhaschen zu können, denn die Stars und Sternchen lieben die „Sansibar“ ebenso wie alle anderen Urlauber. Berühmt ist auch die Currywurst, die Seckler anbietet. Den Blick auf die Dünen gibt es gratis dazu, und die Kleinsten können sich auf einem eigens angelegten Spielplatz vergnügen.

6. Kirche und Friedhof Keitum:

Etwas morbide, aber durchaus sehenswert sind Kirche und Friedhof im Kapitänsdorf Keitum. Die Kirche ist 1240 erstmals urkundlich erwähnt und somit der älteste Sakralbau Schleswig-Holsteins. Innen findet man eine imposante Orgel, einen beeindruckenden Alter und den Taufstein, den die Kirche selbst auf ungefähr 1000 n.Chr. datiert. Auch der angrenzende Friedhof ist einen kleinen Rundgang wert. Auf ihm befinden sich einige der berühmten „sprechenden Grabsteine“, die viele hundert Jahre alt sind und teils aufwändig restauriert wurden. Auf ihnen finden sich nicht einfach nur Geburts- und Todesdaten. Bilder, Symbole und Inschriften erzählen ganze Lebensgeschichten und berichten von verschiedenen Schicksalen.

7. Morsum Kliff:

Einzigartig schön ist das Morsumer Kliff. Das Naturschutzgebiet liegt im Osten der Insel und ist eines der beliebtesten Ausflugsziele auf der Insel – verständlicherweise. Hier zeigt sich Sylt in seiner ursprünglichsten Form, geben Gestein, Sand und Meer der Landschaft immer wieder ein neues Gesicht. Vor allem findet man hier eines: Ruhe und Abgeschiedenheit. Und wer die ganze Runde läuft, der landet am Ende sogar in „Klein-Afrika“.

8. Wanderdüne:

Die Wanderdüne ist eines von Sylts bekanntesten Wahrzeichen. Man kann sie bereits von der Straße aus sehen, wenn man in Richtung List unterwegs ist. Unternimmt man einen Spaziergang durch die Heidelandschaft, dann kann man sich dieses Naturschauspiel ganz aus der Nähe anschauen. Immer wieder verändert die Düne ihre Form ihren Standort und gibt so stets andere Bereiche der Landschaft frei. Übrigens: Bei sehr gutem und klaren Wetter kann man die große Wanderdüne schon vom Autozug aus sehen.

9. Hafen List:

Das laut Reiseführer größte Einkaufszentrum der Insel befindet sich mitten im Lister Hafen. Hier kann man herrlich durch die Alte Tonnenhalle und die umliegenden kleinen Geschäfte bummeln oder bei Gosch am Hafen ein leckeres Fischbrötchen essen. Außerdem laufen hier die großen Autofähren ein – ein echtes Schauspiel, das gerade Kinder begeistern wird. Zudem werden vom Lister Hafen aus Piraten-Touren angeboten, und gleich nebenan findet man das Zentrum Naturgewalten, wo Groß und Klein etwas über die Nordsee und ihre Bewohner lernen können.

10. Wanderweg Budersand

Noch etwas unbekannter als andere, aber nicht minder schön ist der Wanderweg hinter dem Hotel Budersand. Von hier aus gelangt man schnell an einen auch in der Hauptsaison nicht überlaufenen Strand, den man besonders gut bei Ebbe umwandern kann. Nach einer Weile kommt man an ein eingezäuntes Vogelschutzgebiet, geht hier links durch die Dünen (Achtung, Fotoalarm: Aus der Kuppe des Weges umdrehen und Weg und Meer fotografieren – traumhaft.) und landet auf einem kleinen Wanderweg, der über eine kleine Anhöhe wieder bis zum Budersand und bisweilen mitten durch den großen Golfplatz führt.

11. Strönwai

Ein nahezu legendärer Ort in Kampen. Hier findet man unter anderem das berühmte „Gogärtchen“ und den Nachtclub „Pony“, in denen sich nicht nur die High Society an den Wochenenden zum Feiern trifft. Eine Edelkarosse reiht sich in den abgezählten Parkbuchten an die nächste, auch wenn sich dabei manchmal zeigt, dass man Geschmack eben nicht kaufen kann. Spaß macht es trotzdem, gerade am Wochenende durch den Strönwai zu fahren und einfach nur zu gucken. Tipp: An Ostern findet in Kampen mitten auf dem Strönwai das berüchtigte „Gastronomen-Hoppeln“ statt, und das ist genau das, wonach es sich anhört…